Gartentipps für den Sommer – Teil 2: So wird euer Garten (un-)wetterfest
Extremwetterereignisse wie Hitze, Starkregen und Stürme nehmen auch in Deutschland seit einigen Jahren immer weiter zu, wie der Deutsche Wetterdienst in seinem Faktenpapier 2023 zum wiederholten Male feststellt. Diese können nicht nur erhebliche materielle Schäden verursachen, sondern auch lebensbedrohlich werden. Daher ist es extrem wichtig, dass ihr euch und euren Garten oder Balkon richtig vorbereitet. Ein regelmäßiger Blick auf den Wetterbericht ist gerade in den Sommermonaten unerlässlich. So könnt ihr aktuelle Unwetterwarnungen rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen: Stellt Gartenmöbel und Kübelpflanzen unter, bindet Pflanzen fest und sichert alle losen Gegenstände. Diese einfachen Schritte helfen, Schäden zu minimieren und Mensch und Garten besser zu schützen.
Dabei hilft auch regelmäßiges Mulchen und Hacken. Die Versiegelung von Gartenflächen solltet ihr nach Möglichkeit vermeiden und auf jeden Fall in versickerungsaktive Bodenbeläge investieren. Bei einer akuten Unwetterwarnung könnt ihr das Schlimmste verhindern, indem ihr schnell handelt
Langfristige Maßnahmen: Bodenvorbereitungen und -pflege
Schon bei der Gartenplanung könnt ihr wirksame Maßnahmen treffen und den Boden durch eine ganzjährige Bepflanzung stabilisieren. Denn: Viel Regen spült nicht nur Nährstoffe aus, sondern kann auch ganze Beete mit sich reißen. Die Wurzeln der Pflanzen bieten jedoch Halt und damit natürlichen Schutz vor Erosion.
Regelmäßiges Hacken und Mulchen darf in keinem Garten fehlen! Mit dem Hacken des Bodens lockert ihr die Bodenoberfläche auf und verhindert die Bildung einer trockenen, versiegelten Schicht, von der das Wasser wortwörtlich „abprallt“.
Mulchen sorgt durch Zugabe von Substraten wie beispielsweise Stroh oder Schnittgut für eine allgemeine Verbesserung der Bodenqualität und schützt die Erde vor Abtragung durch Wind und Unwetter, da ihr damit die Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöht.
Flächenversiegelung? Nein, danke!
Versiegelte Böden können bei Starkregen die plötzlich auftretenden Wassermassen kaum aufnehmen und leiten sie ohne Rückhalt oberflächlich ab. Die Folgen machen sich in Form von überlasteten Kanalsystemen und Überschwemmungen bemerkbar. Mit Bodenentsiegelungen könnt ihr dies dauerhaft verhindern. Wir raten dringend dazu, Flächen nur dort zu versiegeln, wo es die Nutzung wirklich erfordert. Und: Notwendige Versiegelungen lassen sich übrigens ohne viel Aufwand wasserdurchlässig gestalten. Verwendet Bodenbeläge mit vielen Zwischenräumen, einzelne Trittsteine statt durchgehender Wege oder versickerungsaktive Beläge wie Rasengittersteine oder Schotterrasen. Diese gewährleisten eine bessere Wasserableitung und verhindern Überflutungen.
Gut zu wissen: Manche Gemeinden erheben inzwischen Gebühren für das Ableiten von Niederschlagswasser, das auf versiegelte Flächen trifft und in die Kanalisation geleitet wird. Die versickerungsaktive Gartengestaltung ist langfristig also nicht nur gut für Garten und Umwelt, sondern auch für euren Geldbeutel.
Schnell handeln bei aufziehenden Unwettern
Passt auf, dass ihr bei Unwetterwarnungen rechtzeitig Gartenmöbel und technische Geräte abdeckt oder unterstellt. So müsst ihr nicht mehr während des Unwetters in den Garten und das Risiko eingehen, dass euch etwas passiert.
Kübelpflanzen könnt ihr gut in Schuppen oder auf der Terrasse unterstellen und stabile Planen als Abdeckungen nutzen. Pflanzen könnt ihr etwa an Rankgittern festbinden und Bäume an Baumpfählen, um Schäden durch starke Stürme zu vermeiden.
Als Balkonbesitzer solltet ihr besonders darauf achten, die auf dem Balkon stehenden Blumenkübel zu sichern, um Verletzungen durch herabfallende Gefäße zu verhindern. Denn schon ein Sturz aus geringer Höhe kann schwerwiegende Folgen haben.
Mit diesen Tipps sind eure Gärten gut auf die kommenden Unwetter vorbereitet. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie ihr euren Garten an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen könnt, werft doch mal einen Blick in unsere Merkblätter.