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Gartentipps für den Sommer – Teil 1: Nachhaltiges Wassermanagement

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Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen ist weltweit spürbar – auch in unseren eigenen Gärten. Grundwasserspiegel sinken, Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen oder Stürme werden häufiger. Die Folgen zeigen sich vor allem beim wertvollen Gut Wasser und verdeutlichen die Relevanz eines nachhaltigen und bewussten Umgangs mit dem zunehmend knappen Element. Wir geben euch effektive und einfache Tipps, wie dieser auch in heißen, trockenen Sommern gelingt.
Die Nutzung von Regenwasser spielt neben der richtigen Bodenvorbereitung eine zentrale Rolle beim nachhaltigen Gärtnern. Schon bei der Auswahl der Pflanzen für die Gartenplanung kann langfristig Wasser gespart werden. Ein effizientes Gießverhalten, das auf den Boden und die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist, vermeidet nicht nur Wasserverschwendung, sondern beugt auch Pilzkrankheiten vor. So bleibt der Boden gesund und die werden Ressourcen geschont.

 

Die gezielte Nutzung von Regenwasser ist das A & O

Nachhaltige Wassernutzung gelingt euch ganz einfach mit dem Aufstellen einer Regentonne im Garten. Zur Speicherung und effizienten Nutzung größerer Wassermengen bietet sich der Bau einer Regenwasserzisterne an. Mit diesem unterirdischen Wasserspeicher kann ganzjährig Regenwasser gesammelt werden, ohne zu verdunsten. So könnt ihr in langen Trockenperioden auf einen nachhaltigen Wasservorrat zurückgreifen.
Mit einem Regenteich könnt ihr den ökologischen Nutzen noch mit einem ästhetischen Mehrwert verbinden. Weiterer Pluspunkt: Ein Teich schafft wertvollen Lebensraum für viele Tiere wie Vögel, Insekten und Amphibien in euren Gärten.

 

Mit der richtigen Gartenplanung langfristig Wasser sparen 

Um den Wasserverbrauch im Garten zu minimieren, könnt ihr bereits bei der Anlage des Gartens und der Auswahl der Pflanzen wichtige Grundlagen schaffen: Wir empfehlen blühende Wiesen und Rasenmischungen mit robusten Kräutern. Wichtig: Weniger mähen. „Wildwuchs“ muss im Gegensatz zu reinen Rasenflächen im Sommer nicht zusätzlich bewässert werden.
Trockenheitsresistente Pflanzenarten mit rhizom- und knollenbildenden Eigenschaften oder solche mit silbrig-grauem, kleinblättrigem Laub oder einer dicken Epidermis haben einen geringeren Wasserbedarf. Diese könnt ihr leicht in Blumen- und Staudenbeete integrieren. Das erspart euch besonders in sonnigen Gärten häufiges Gießen und reduziert das Risiko, dass die Pflanzen vertrocknen.
Für eure Gemüsebeete eignen sich Tiefwurzler besonders gut, da sie mit weniger Wasser zurechtkommen und auch mal trockene Zeiten überstehen. Für eine ertragreiche Ernte trotz Hitze, lohnt es sich also, auf Wurzelgemüse wie Pastinaken, Möhren, Schwarzwurzeln und Gemüsearten mit kräftigen Wurzeln, zum Beispiel Mangold und Rote Beete, zu setzen.

 

Der Boden spielt eine entscheidende Rolle
Sandige, humusarme und flachgrüne Untergründe könnt ihr einfach mit organischen Substanzen wie Gründüngung, Kompost oder Laub anreichern und somit für eine bessere Beschaffenheit sorgen. Auf diese Weise unterstützt ihr eure Böden bei der Aufnahme und Speicherung von Wasser. Außerdem ist es sinnvoll, die Oberfläche zu hacken, um Kapillare zu unterbrechen und eine dünnere Schicht aus groben Erdkrümeln zu schaffen, womit ihr das Verdampfen von Wasser vermindert.

 

Effektives Gießverhalten
Böden können je nach ihrer Beschaffenheit (sandig, lehmig, tonig) rund 20 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Grundsätzlich: Lieber selten, aber dafür durchdringend bewässern. Bei Gemüse heißt dies etwa 20 bis 25 Liter je Quadratmeter. Damit durchfeuchtet ihr den Boden 20 bis 25 Zentimeter tief. Nach diesen Wassergaben solltet ihr eine angemessene Gießpause einlegen; es ist zumeist ausreichend, wenn ihr eure Pflanzen nur jeden dritten Tag mit Wasser versorgt. Eine Überwässerung kann dazu führen, dass die Nährstoffe aus den tieferen Schichten ausgewaschen werden und den Pflanzen für das Wachstum fehlen. Zu wenig und häufig ist auch nicht besser, denn so verdunstet das meiste Wasser an der Bodenoberfläche und ihr erzieht eure Pflanzen ungewollt zu Flachwurzlern.

 

Es lohnt sich, mehr Zeit und Kraft für das Gießen mit einer Gießkanne statt mit dem Gartenschlauch aufzuwenden, denn dadurch habt ihr mehr Kontrolle über die Wassermenge. Wir raten euch, morgens statt abends zu gießen, da Boden und Pflanzen durch die Feuchtigkeit der kühleren Nachtstunden das Wasser besser aufnehmen. Das hilft übrigens auch gegen „die Feinde“ in unseren Gemüsebeeten – die Schnecken –, da diese abendliche Bedingungen bevorzugen. Wenn ihr dann noch direkt an die Wurzeln gießt, ohne die Blätter zu benetzen, vermeidet ihr nicht nur unnötige Verdunstung, sondern beugt auch der Entstehung von Pilzkrankheiten vor.

So seid ihr perfekt auf trockene Zeiten in den heißen Sommermonaten vorbereitet. Weitere Informationen findet ihr übrigens auch in unseren Merkblättern.