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Veganer Dünger selbstgemacht

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Warum vegan?

Konventionelle Dünger enthalten oft auch Bestandteile tierischer Herkunft wie Dung oder Knochenmehl. Stammen diese aus Massentierhaltung können auch diese eigentlich organischen Substanzen die Umwelt (i. e. das Grundwasser) belasten. Für Veganer:innen spielt natürlich auch das damit eventuell verbundene Tierleid eine wichtige Rolle. Da aber auch biologisch erzeugte Düngemittel – Stichwort: Mist – tierische „Zutaten“ enthalten können, setzen viele Gartler:innen auf selbstgemachte, rein pflanzliche Dünger.

 

Hintergrund: Welche Pflanze braucht was?
Damit Gärten und Balkone umweltfreundlich blühen, grünen und Frucht tragen können, ist die Wahl des richtigen Düngers entscheidend. Mineralische Dünger wie etwa Blaukorn belasten Umwelt und Gesundheit mit Chemikalien, zerstören Mikroorganismen in der Erde und damit langfristig auch die Bodenqualität. Für die Gartendüngung sind drei Hauptnährstoffe besonders wichtig: Stickstoff, Phosphor und Kalium. Während Gemüsebeete und Rasen viel Stickstoff benötigen, haben Blumen und Stauden einen geringeren Nährstoffbedarf. Auf der anderen Seite haben Stauden einen hohen Kaliumbedarf. EAußerdem ist eine Bodenanalyse empfehlenswert, die euch aufschlüsselt, welche Nährstoffe eure Erde für die Pflanzen bereithält.

 

Richtig düngen: Organisch? Biologisch? Vegan!
Die meisten Dünger – mineralisch und organisch – enthalten als Hauptbestandteile Stickstoff, Kalium und Phosphor. Hinzu kommen meist noch Spurenelemente wie Zink, Eisen, Kupfer und Bor. Bei der Verwendung von Mehrfach- oder Volldüngern solltet ihr vorsichtig sein: Diese enthalten oft Nährstoffe in einem unausgewogenen Verhältnis. Eine ungenaue Anwendung kann dann schnell zu Überdüngung oder Nährstoffauswaschung führen. Wir empfehlen daher grundsätzlich Einzelnährstoffdünger. Oder – noch besser: Organisch-biologische Dünger aus dem eigenen Garten!
Hierzu zählen zum Beispiel Gründüngung, Brennnesseljauche oder Kompost – alles rein pflanzlich. Wichtig: Beim Einsatz von organischen Düngern solltet ihr beachten, dass sie (in den meisten Fällen) nicht sofort wirken. Die organisch gebundenen Nährstoffe müssen zunächst mineralisiert werden, damit die Pflanzen sie aufnehmen können – dieser Abbauprozess kann einige Tage bis Wochen dauern.

 

DIY – Vegane Dünger selbst gemacht
Selbstgemachte (recycelte) Dünger bieten zahlreiche Vorteile: Sie liefern nicht nur wertvolle Nährstoffe für eure Pflanzen, sie verbessern auf lange Sicht auch noch die Bodenqualität (insbesondere im Hinblick auf Wasserhaltefähigkeit und Lufthaushalt) und reduzieren die Abfallmenge. Ziel ist es, einen nachhaltigen, geschlossenen Nährstoffkreislauf zu etablieren.
 

Der Klassiker: Kompost
Kompost ist der wichtigste DIY- und Recyclingdünger. Er liefert essenzielle Nährstoffe und verbessert in Form von Humus die Bodenqualität. Nach einigen Monaten Rotte könnt ihr den Kompost zum Düngen verwenden – und zwar überall dort, wo das Pflanzenmaterial herkommt: Gemüsebeete, Rasen, Blumenbeete oder Gehölzflächen. Merke: Auch organische Dünger müssen bedarfsgerecht und mit genügend zeitlichem Vorlauf ausgebracht werden.
Wie das mit dem Kompostieren ganz genau geht, erfahrt ihr hier.
 

Die Schnelle: Pflanzenjauche
Pflanzenjauche – beispielsweise Brennnesseljauche – hat den Vorteil, dass sie schneller herstellbar ist als Kompost und auch schneller wirksam wird. Das einfache Grundrezept lautet: ein Kilo Pflanzenteile in zehn Liter Wasser etwa zwei bis drei Wochen (an einem möglichst warmen, halbschattigen Ort) gären lassen. Wenn es kräftig zu stinken beginnt, wisst ihr, dass die Jauche ist fertig. Dann müsst ihr nur noch die Pflanzenteile abseihen und die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen. Wichtig: Wegen der starken Verdünnung ist eine mehrfache Ausbringung empfehlenswert, um eine nennenswerte Düngewirkung zu erzielen.